Ekel-Rocker gewann!
Was ist das für ein Grand Prix?
Athen – Der Eurovision Song Contest – sonst immer eine Veranstaltung mit der Garantie für schöne Balladen und mitreißende Popsongs.
Doch gestern abend wurde die heile Sangeswelt kräftig erschüttert: Fünf Ekel-Rocker aus Finnland gewannen mit ihrem Song „Hard Rock Hallelujah“.
Was war das nur für ein Grand Prix? Kein Schlager- oder Popsong, sondern ein waschechter Metal-Hammer räumte ab!
Exakt zehn Minuten hatten die Zuschauer Zeit, für ihren Favoriten zu stimmen. Und schon um 23.52 Uhr stand fest:
Der Gewinner des 51. Eurovision Song Contest ist die finnische Band „Lordi“! „Texas Lightning“ landete weit abgeschlagen auf Platz 15.
Die Monster-Rocker aus Skandinavien – sie holten 292 Punkte und lagen damit 44 Punkte vor dem zweitplatzierten Rußland. Ein deutlicher Vorsprung.
Mit ihren furchterregenden Monsterkostümen sorgten die fünf Skandinavier für eine echte Horrorshow auf der Grand-Prix-Bühne!
Sänger Lordi stampfte auf Plateausohlen über die Bühne. Er schrie, er grunzte, und manchmal sang er auch richtig.
Mit überdimensionalen Batman-Flügeln, einer Riesen-Axt und Pyroshow heizten „Lordi“ dem Publikum kräftig ein und holten ihr Heimatland unerwartet aus dem chronischen Grand-Prix-Tief.
„Wir können ja nur gewinnen“, meinte Sänger Lordi selbstbewußt vor der Show – und er behielt recht.
Über unsere Texas-Jane lästerte er vor dem Finale im Interview mit BamS: „Sie sieht aus wie eine verwöhnte Hausfrau, nicht wie eine Musikerin.“
Eine merkwürdige Einschätzung. Denn Jane Comerford legte einen zauberhaften Auftritt hin. Um 21.38 Uhr betrat sie mit „Texas Lightning“ die Bühne.
Strahlend und gutgelaunt präsentierten sie sicher ihren Country-Song „No No Never“.
Gekonnt schwang sie ihren Rock und ihre Beine, während Komiker Olli Dittrich mit gewohnt kerzengeradem Rücken am Schlagzeug saß.
Ein Auftritt, der dem Publikum in der Halle Spaß machte – und mit viel Beifall aufgenommen wurde. Auch in diesem Jahr wurde beim Eurovision Song Contest wieder jedes gängige Klischee erfüllt:
auffallende Kleider, spitze Schreie, akrobatische Verrenkungen. Und auch bei der restlichen Punkteverteilung war alles wie gehabt: Die osteuropäischen Länder schanzten sich die Punkte gegenseitig zu.
Kleiner Trost: Ralph Siegel, der diesmal für die Schweiz komponierte, lag noch hinter „Texas Lightning“: Er landete mit seiner Band „six4one“ auf Platz 17 . . .
Quelle:bild.de
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