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azubi


Beiträge: 79

20.05.2006 08:02
Rudi Assauer Antworten

So schön und grausam war Schalke


Walter Hellmich, Duisburg-Boss und millionenschwerer Bauunternehmer, kritisiert die Schalker massiv: „Unmöglich, daß sie Rudi Assauer vertrieben haben! Keiner hat dem Klub in den letzten Jahren soviel Gesicht gegeben. Ich würde Rudi sofort als Berater zum MSV holen.“ Gestern haben die beiden darüber diskutiert...

Aber kann Assauer nach 13 wilden Jahren auf Schalke überhaupt noch mal zur Konkurrenz wechseln? Er selbst hat große Zweifel. Die verrückte zweite Amtszeit des Macho-Managers...

Am 13. April 1993 die Rückkehr unter dem damaligen „Sonnenkönig“ Günter Eichberg. S04 war eigentlich mausetot! Assauer kämpfte in Tag- und Nachtschichten um die Lizenz: „Daß wir sie bekamen, war das erste große Wunder.“

Am 21. Mai 1997 das Riesending – Schalke holt bei Inter Mailand den Uefa-Cup! Assauer: „Mein größter Tag auf Schalke. Als ich morgens todmüde ins Bett fiel, habe ich geweint. Die knallharte Maloche der Jahre zuvor – es hatte sich gelohnt. Da fiel die ganze Anspannung von mir ab.“

Am 19. Mai 2001 – sein schlimmster Tag! Schalke hat den Titel – für 4 Minuten und 40 Sekunden. Dann schlägt Bayern doch noch zu. Die „Blauen“ am Ende nur „Meister der Herzen“. Sie ertrinken in einem Meer von Tränen und Alkohol.

Assauer grinst: „Heute darf ich es ja verraten – Andy Müller hat in der Nacht danach seine Lappen verloren...“

Der Manager weiter: „Ich kann noch jede Sekunde abrufen. Als ich in die Luft sprang, weil mir ein Premiere-Reporter ins Ohr brüllte, wir hätten es geschafft. Als ich in die Kabine kam und alle heulten. Es war so grausam, daß ich geflucht habe: Es gibt keinen Fußball-Gott mehr.“

Assi lächelt: „Ich habe damals einige Protestbriefe von Pastören bekommen...“

13. August 2001 – nach dreijähriger Bauzeit wird die Arena eingeweiht. Assauer: „Ich bin vor Stolz fast geplatzt, denn die Arena ist wie ein Kind von mir. Ich weiß, daß mir einige meiner ,Freunde‘ aus dem Aufsichtsrat heute unterstellen, ich habe so getan, als hätte ich die Arena allein gebaut. So ein Quark! Es haben viele ihr Herzblut dafür gegeben, daß dieses wunderbare Stadion entstanden ist.“

Herr Assauer, letzten Mittwoch haben Sie Ihren Rücktritt erklärt. War das nicht Ihr „allerschwärzester“ Tag...? Er schluckt: „Natürlich tat es unheimlich weh. Andererseits bin ich erleichtert. Es gab zu viele Leute, die nichts anderes wollten, als mich wegzufegen.“

Wollen Sie zum Schluß noch eine persönliche Anmerkung los werden? Der Manager: „Zwei! Ich möchte mich bei unserem wunderbaren Trainer Huub Stevens für sechs tolle, gemeinsame Jahre bedanken. Als Huub nach Berlin ging, war das für mich wie ein bißchen sterben.“

Und das zweite? Assauer: „Ich möchte dem Kölner Goldschmied Wilhelm Nagel im Nachhinein zurufen – Junge, Kopf hoch! Daß ich seinen schönen DFB-Pokal nach unserem Gewinn 2002 zerdeppert habe...“

Typisch Rudi. Bollert gerne los, hat aber in Wahrheit einen ganz weichen Kern. Auf jeden Fall ist er einer der größten Entertainer, den die Bundesliga je hatte.

Würde Assauer ein TV-Angebot als Fußball-Kommentator annehmen? Antwort: „Wenn ich Klartext reden dürfte...“

Quelle:bild.de



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